Ein langes Wochenende mit vielen interessanten Hengsten, sowohl auf der Hengstschau als auch auf der Körung, liegt hinter uns. Ein Dank gilt nochmals an die gesamte Mannschaft aus Haupt- und Ehrenamt, die wie immer für ein tolle Kulisse und einen gelungenen Ablauf gesorgt hat.
Schloss Wickrath Stallions
Am Freitagabend machte unsere diesjährige Hengstschau den Auftakt. In diesem Jahr ohne Corona Auflagen vor vollen Rängen und mit tollen Hengsten. Die Mischung von Reitponys und Reitpferden sowie den Kaltblütern vom Landgestüt Warendorf macht die Hengstschau immer ein wenig anders und auch kurzweiliger. Die Stimmung war toll und die Hengste wurden gefeiert.
Am Samstag fand der erste Tag der Körung statt. Bei den Spezialrassen hatten wir nicht die gleichen hohen Nennungszahlen wie bei den anderen Rassen. Dementsprechend war der Zuschauerzuspruch gut, allerdings nicht so hoch wie am Sonntag. Auch hier war es eine schöne Veranstaltung in passendem Rahmen mit dem Aufbau vom Vortag.
Der Sonntag war erwartungsgemäß Tagesfüllend und für die wirklich Interessierten, die nichts verpassen wollten, ging es von morgens bis in den Abend hinein.
In diesem Jahr war die Körung über viele Rassen in einer Qualitätsdichte, die wir in den letzten beiden Jahren vermisst haben. Für den Körplatz Wickrath ein gutes Zeichen.
Für mich persönlich auch immer wieder spannend und ein Highlight des Jahres.
Und trotz eines schönen eigenen Zuchterfolgs am Sonntag habe ich diesen leider nur wenig genießen können. Wo sich für mich als Züchter die Frage stellt, was einem wichtiger ist: Die Leidenschaft des Pferdezüchtens oder das Gemeinwohl eines Verbandes.
Gebührenerhöhungen an allen Fronten
Die Anhebung von Gebühren ist auch für uns kein Neuland. Die vor zwei Jahren durchgeführte Anpassung war ein Schritt, der im ersten Moment vielen Mitgliedern weh tat.
Im Nachhinein muss man aber sagen, dass er richtig und wichtig war für eine weitere Existenz des Stammbuchs. Mit den angepassten Preisen befinden wir uns im Vergleich aller deutschen Verbände nach wie vor im Mittelfeld.
Wir haben aber im Vorfeld drei Jahre lang versucht alle erdenklichen Kosten einzusparen oder zu kürzen, bevor wir die Erhöhung durchgeführt haben.
Und hier möchte ich einmal auf die bevorstehende Gebührenordnung der FN kommen, die wahrscheinlich unumgänglich ist.
Ob hier im eigenen Haus alles getan wurde, um die eigen Kosten in den Blick zu nehmen, mag ich von außen nur schwer beurteilen.
Auch unsere Tierärzte arbeiten seit Januar mit einer neuen Preisliste. Hier kommen bei dem einzelnen Pferdehalter deutliche Preisanstiege zum Tragen. Das Pferd oder Pony braucht noch nicht einmal krank werden. Die Anfahrt der Veterinäre zum regelmäßigen Impfen und Entwurmen ist ein erheblicher Kostenfaktor geworden.
Und hier auch einmal am Rande:
Ich weiß, dass die Gebührenordnung auch für Turniertierärzte gilt und das viele Turnierveranstalter das noch tiefer in die Kostenspirale bringt.
Alle können sich über die Tierarzt- und Sanitäterpflicht auf deutschen Turnieren herzlich beklagen.
Doch wenn der Fall der Fälle eintritt -und damit meine ich nicht die Schramme an Pferdebein oder Reiterhand, sondern ernste Notfälle, ist es sehr beruhigend die Fachleute vor Ort zu haben und nicht erst auf Hilfe von außerhalb zu warten.
Und egal, ob es die Preise von Futter und Düngemitteln, Tierarzt, Schmied, Energiekosten oder andere Preiserhöhungen sind wünsche ich unseren Züchtern das sie ihre Mehrkosten auf die Käuferschaft umlegen können . Allerdings befürchte ich das die Züchter deswegen nicht mehr für ihre Zuchtprodukte erhalten und der Markt sich über Angebot und Nachfrage reguliert aber nicht über die entstandene Mehrkosten wie es in anderen Branchen üblich ist.